ORGANISATION

 

ERSTE SCHRITTE

  • Die Idee verbreiten - Mitwirkende finden
  • Namensfindung
  • Informationsabend
  • Raum
  • Finanzierung
  • Zeitplanung

REGELMÄSSIG REPARIEREN

  • Veranstaltung vorbereiten
  • Auswertung, Evaluation und Kontinuität
  • Zukunft

WEBINAR: WIE STARTE ICH EIN REPARATUR-CAFÉ?

ANSPRECHPERSONEN

 

 

 


ERSTE SCHRITTE

 


Die Idee verbreiten - Mitwirkende finden 

  • Gleichgesinnte suchen, denn: Gemeinsam geht es leichter, ihr könnt Aufgaben aufteilen und so für die/den Einzelnen den Arbeitsaufwand überschaubar halten. Erzählt also möglichst vielen von der Idee – FreundInnen, KollegInnen oder Bekannte bekommen vielleicht Lust, mitzumachen. Oder sie können Feedback geben, Kritik oder eigene Gedanken äußern –  so kann sich das Projekt Reparaturcafé formen.

  • Kernteam: Für den Start und die fortlaufende Organisation von Reparatur-Veranstaltungen hat sich eine Kernteam von rund vier Personen bewährt, die für verschiedene Aufgabenbereiche zuständig sind. (Diese Bereiche können sein: Akquise und Einweisung von Mitwirkenden,  Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Sicherheitsfragen,  Veranstaltungsorganisation, … )  Zur Durchführung einer Veranstaltung sind dann über das Kernteam hinaus natürlich Reparierende sowie zusätzlich einige Ehrenamtliche für den Empfang, Betreuung und Bewirtung der Gäste nötig.

 

Einen Namen finden 

  • Wie soll das Projekt heißen? Bevor ihr and die Öffentlichkeit geht, Kooperationen knüpft oder Netzwerke schafft, empfiehlt es sich, dem Vorhaben einen Namen zu geben. Es gibt beispielsweise Reparier-Bars, Reparatur-Treffs, Café Kaputt oder Café Ganzmacher, Reparier Cafés oder die Elektroniksprechstunde. Zahlreiche Reparatur-Initiativen nennen sich Repair Cafés.

  • Englischer oder deutscher Name? Überlegt euch, an wen sich das geplante Angebot richten soll und was ihr schwerpunktmäßig anbietet – empfiehlt sich ein englischer Begriff oder besser ein deutscher? (Gerade die ältere Generation tut sich manchmal mit dem englischen "repair" schwer und fühlt sich davon nicht angesprochen.) Ist der Name kurz und einprägsam? Hat er einen Wiedererkennungswert? Lässt er sich leicht aussprechen und schreiben? Umfasst er euer Projekt in seiner Gesamtheit?

  • Logo: Wenn ihr euch entschieden habt und das Projekt getauft ist, könnt ihr euch ein Logo dafür suchen oder erstellen (lassen).

 

Informationsabend veranstalten

  • Das Projekt vorstellen: Nach der Taufe kann es losgehen – es gilt, die Idee zu verbreiten und das Projekt ins Gespräch zu bringen. Viele Initiativen veranstalten zunächst einen Informationsabend, um das Vorhaben vorzustellen und zu sehen, wo sich vielleicht Kooperationen ergeben können. Informiert mit einer Pressemitteilung die lokalen Medien.

  • Einladen & Kooperationen anstoßen: Wendet euch z.B. auch Angestellte der Kommune oder der Stadt(teil)verwaltung, örtliche Begegnungszentren, Initiativen oder Vereine. Haltet Ausschau in unterschiedliche Richtungen – wo überschneiden sich die eigenen Interessen oder Ansätze des Reparatur-Projekts mit denen bestehender Institutionen? Welche Berührpunkte gibt es? In Frage kommen zum Beispiel generationenübergreifende Projekte, Nachbarschaftsinitiativen, Vereine, die sich im Sektor Nachhaltigeit, Umweltschutz, Abfallverwertung, Selbermachen oder auch Bildung bewegen, kirchliche Institutionen, ... In der Rubrik Kommunikation findet sich weitere Inspiration für Kooperationen.

  • Warum gemeinsam Reparieren? Beim Infoabend könnt ihr eure eigene Motivation zu reparieren darlegen, aber auch politische oder gesellschaftliche Anliegen, wie beispielsweise geplante Obsoleszenz, ansprechen. So zeigt ihr euch als aktive Mitgestaltende einer nachhaltigen Kultur des Selbermachens – und zerstreut eventuelle Bedenken von ortsansässigen Reparatur-Dienstleistenden, die in Reparaturcafés eine Konkurrenz vermuten. (Vielleicht gelingt es sogar, Reparatur-Profis für eine Kooperation zu gewinnen – sie könnten als ExpertInnen Reparaturen begleiten, Ersatzteilbestellungen tätigen oder Werkzeuge ausleihen. Im Gegenzug verweist ihr Gäste mit Gegenständen, die bei der Reparaturveranstaltung nicht repariert werden können, an die professionellen Dienstleistenden.)

  • In Kontakt bleiben: Legt beim Infoabend, aber auch später bei euren Reparaturveranstaltungen, eine Adressenliste aus. Interessierte können so ihre Kontaktmöglichkeiten hinterlassen und euer Netzwerk wächst. Das kann kann helfen, Kooperationen zu knüpfen und zukünftige Unterstützung zu erhalten – sei es beim Finden von Ehrenamtlichen, von Räumlichkeiten oder in Versicherungsfragen.

 

Der geeignete Raum

  • Raumgröße: Der Raum sollte 40 bis 60 qm groß sein. So bietet er ausreichend Platz für mehrere Reparatur-Stationen, Helfende und die Gäste. (Im Schnitt besuchten 20 bis 50 Menschen die erste Reparatur-Veranstaltung). Der Ort sollte einladend, gut zu finden und mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar sein.

  • Werkstatt & Café: Vorteilhaft ist es, wenn sich Reparatur- und Kaffeebereich im gleichen Raum befinden. Die Bereiche dürfen auch ineinander übergehen - indem bspw. an einer großen Tafel repariert und auch Kaffee getrunken wird.

  • Zugang und Erreichbarkeit: Achtet auch darauf, dass genügend Parkplätze vorhanden sind und der Ort bestenfalls mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar ist. Ältere Gäste sind nicht immer gut zu Fuß und vielleicht möchten auch gehbehinderte Menschen das Reparaturcafé besuchen: Wie viele Stufen sind zu überwinden? Gibt es eine Rampe und/oder einen Aufzug? Wie kann inklusiver Zugang ermöglicht werden?

  • Infrastruktur: Sind Tische vorhanden, auf denen repariert werden kann? Gibt es ausreichend Stühle für die Reparierenden und Gäste? Wie ist die Lichtsituation - gibt es große Fenster oder elektrische Beleuchtung? Sind sanitäre Anlagen leicht zugänglich? Gibt es eine Küche und gegebenenfalls Geschirr oder Kaffeemaschinen für den Kaffeebetrieb – oder muss alles selbst organisiert und mitgebracht werden? Ist W-Lan vorhanden oder lässt sich ein mobiles Internet einrichten und empfangen? Das kann für eine Recherchestation zum Suchen von Anleitungs-Tutorials hilfreich sein.

 

Finanzierung

  • Durchschnittliche Kosten: Eine Umfrage unter laufenden Reparatur-Initiativen ergab, dass pro Veranstaltung Kosten von 15 bis 200 Euro anfallen können – je nach den gegebenen Rahmenbedingungen.

  • Raummiete, Heizung, Strom: Die Miete ist oft der größte Kostenfaktor. Es empfiehlt sich, im Rahmen einer Kooperation einen Raum zu organisieren, den man kostenfrei nutzen kann.

  • Werbematerial: Flyer, Plakate – 10 bis 15 Euro. Auch hier findet sich vielleicht eine Kooperation, so dass eine Flyerrückseite eines Partners kostenfrei genutzt werden kann oder ein Kooperationspartner die Kosten trägt.

  • Getränke, Verpflegung für Cafébetrieb: 20 bis 50 Euro – Bestimmt findet ihr genügend nette Menschen, die umsonst einen Kuchen backen und beisteuern. Manchmal sind auch die Gäste bereit, Kuchen als Dankeschön mitzubringen – das ist etwas schwerer kalkulierbar und solltet ihr im Vorfeld entsprchend kommunizieren. Um den Einkauf von Getränken kommt man kaum herum – kauft sie am besten auf Provision, so dass ihr nicht verbrauchte Getränke zurückgeben könnt. Eine gute und günstige Lösung ist oft auch Leitungswasser.

  • Materialien: Reparaturen verbrauchen Material. Zunächst empfiehlt es sich, eigene Bestände und Reste zu verwenden und zu beobachten, was und wie viel bei einer Reparatur-Veranstaltung verbraucht wird. Vielleicht findet ihr einen ansässigen Bau- oder sonstigen Fachmarkt, der kleinere Mengen an anfallenden Materialien zur Verfügung stellt – oder ihr kauft alles Notwendige von den eingenommenen Spenden ein.

  • Werkzeug: Im besten Fall bringen die Reparierenden ihre eigenen Materialien mit. Vielleicht findet sich auch hier ein Baumarkt, der Werkzeugkoffer verleiht oder spendet – hier gilt es allerdings zu berücksichtigen: Wo können die Utensilien zwischen den Veranstaltungen gelagert werden? Fallen dafür weitere Kosten an?

  • Dankeschön: Ein Dankeschön an die mithelfenden Ehrenamtlichen ist eine nette Geste. Vielleicht sind noch ein paar Euro aus der Spendenkasse dafür übrig – für ein gemeinsames Essengehen oder kleine Dankeschöngutscheine.

  • Spenden: Die meisten Ausgaben können über die eingehenden Spenden (durchschnittlich 50-100 Euro pro Veranstaltung) gedeckt werden. Platziert die Spendendose gut sichtbar und scheut euch nicht, eure Gäste darauf hinzuweisen. Mit einem Hinweisschild könnt ihr den Gästen helfen, eine Spende in angemessener Höhe zu finden.
    Wie ihr auch ohne Vereinsgründung Spenden annehmen dürft, könnt ihr hier nachlesen.

  • Preisgelder & Zuwendungen: Vielleicht gibt es in eurer Stadt oder Region eine Stiftung, die sich nachhaltigen Themen oder sozialem Engagement widmet – dort könnt ihr vielleicht Fördermittel beantragen. Immer wieder gibt es auch Wettbewerbe, an denen Bürgerinitiativen teilnehmen und Preisgelder für ihr Projekt gewinnen können. Gerade auf manche lokalen oder regionalen Ausschreibungen bewirbt sich kaum jemand – die Chancen für eure Reparatur-Projekte stehen also gut!

 

Zeitplan aufstellen

  • Vorbereitungszeit: Bis das erste Mal Nadel und Faden, Schraubschlüssel oder Klebeband zur Hand genommen werden, ist einiges zu tun. Die meisten Reparatur-Initiativen benötigten je nach Vernetzungsgrad nach dem Infoabend eine Vorlaufzeit von zwei bis vier Monaten bis zur ersten Veranstaltung.

  • Terminrhythmus: Die meisten Reparatur-Initiativen reparieren einmal pro Monat. Manche laden auch mehrmals die Woche zum Reparieren ein, andere setzen ihre Veranstaltung vierteljährlich an. Manche größeren Events oder Reparatur-Tage finden halbjährlich oder einmalig statt.

  • Zeitpunkt: Die meisten Reparatur-Veranstaltungen steigen am Wochenende. Samstag- oder Sonntagnachmittag ist am häufigsten im Reparatur-Kalender verzeichnet. Manche Initiativen reparieren auch abends an einem Werktag.

  • Zeitrahmen: Plant mindestens drei Stunden zum Reparieren ein, sowie davor und danach je eine halbe bis ganze Stunde zum Auf- und Abbau. Viele Initiativen kommunizieren zudem einen Annahmestop für kaputte Gegenstände ca. 30 Minuten vor Veranstaltungsende – so bleibt noch genügend Zeit, um die Dinge unter die Lupe zu nehmen und zu reparieren.

  • Ehrenamtliche suchen: Falls euer Team noch Unterstüztung benötigt, nehmt euch acht bis sechs Wochen vor dem geplanten Veranstaltungstag Zeit dafür. 10 bis 20 Mitwirkende sind als ReparateurInnen, für die Mithilfe bei der Verpflegung und beim Empfang nötig - jenachdem, wie groß ihr eure Reparaturveranstaltung aufziehen möchtet. Bereits beim Infoabend könnt ihr zum Mithelfen aufrufen und, falls nötig, später nochmals in der Lokalpresse. Fragt auch im eigenen Bekanntenkreis herum oder hängt Infozetteln mit Kontaktmöglichkeit zum Orga-Team an öffentlichen Orten aus.

  • Werkzeuge: Meistens bringt jedeR ReparierendeR die eigenen Werkzeuge mit - so fallen keine zusätzlichen kosten dafür an. Vielleicht fehlt manches noch und ihr möchtet etwas ausliehen: Gibt es eine bestehende Initiative, die Werkzeuge zur Verfügung stellt? Vielleicht möchte ein lokaler Baumarkt euch mit einer Materialspende unterstützen. Oder ihr haltet Augen und Ohren offen, wann es eine Werkstattauflösung gibt. Falls ihr als Initiative Werkzeuge anschafft oder gespendet bekommt, klärt auch, wo die Werkzeuge zwischen den Veranstaltungen aufbewahrt werden können.

  • Sicherheit und Haftungsfragen: Ein wichtiges Thema, das ihr mit ausreichend Vorlauf vor der ersten Veranstaltung im Team disktuieren solltet. Versucht, auch im Austausch mit etwaigen Kooperationspartnern, einen gemeinsamen Fahrplan zu entwickeln, wie ihr gemeinsam eure Reparaturveranstaltung sowohl für Ehrenamtliche als auch für Gäste möglichst sicher und risikoarm durchführen könnt.

 

 


REGELMÄSSIG REPARIEREN

 

Veranstaltung vorbereiten

  • Planung & Abstimmungen:  Nun geht es ans konkrete Organisieren der Veranstaltung - rund vier Wochen Zeit solltet ihr dafür einplanen. Das wichtigste in dieser Phase ist die Kommunikation – intern zur Koordination innerhalb des Teams, aber natürlich auch nach außen, mit Kooperationspartnern, Presse und zukünftigen Gästen. Mehr dazu sowie diverse ausformulierte Vorlagen findet ihr unter Kommunikation.

  • Reparaturstationen: Überlegt, welche Reparaturen ihr anbieten möchtet und wofür ihr einen oder mehrere Ehrenamtliche auftreiben könnt. Besonders nachgefragt sind Elektronik-Reparaturen - unter Sicherheit & Haftung findet ihr dazu ausführliche Informationen. Weitere Stationen können für mechanische Reparaturen, Textilien (Kleidung und Wohntextilien) oder Möbel und andere Holzgegenstände hergerichtet werden. Ein Demontagetisch kann sinnvoll sein, an dem die Gäste gemeinsam mit den Reparierenden zunächst die defekten Gegenstände zerlegen oder öffnen und nach dem Fehler suchen.

  • Werkzeuge und Verbrauchsmaterialien: Jede Station ist sinnvollerweise mit einem Basissatz an Werkzeugen und Materialien ausgestattet. Meistens können die ReparaturhelferInnen ihr eigenes Werkzeug mitbringen. Vielleicht findet ihr einen Sponsor für manche Materialien – zum Beispiel einen Baumarkt oder ein anderes Fachgeschäft. Haltet die Augen auf nach Werkstattauflösungen oder Ähnlichem, um an Werkzeuge zu kommen. Wenn die ReparateurInnen eigenes Werkzeug mitbringen, sind bunte Klebebänder hilfreich, um alle Dinge zu markieren, damit nichts abhanden kommt.

  • Termin mit Themenschwerpunkt: Sprecht mit allen Beteiligten am besten schon im Vorfeld über zukünftige Reparaturtermine, damit ihr sie bei der Veranstaltung und bei der Öffentlichkeitsarbeit kommunizieren könnt. Je nach Verfügbarkeit und Kenntnissen der Ehrenamtlichen könnt ihr auch Reparatur-Veranstaltungen zu bestimmten Spezialthemen anbieten – beispielsweise Fahrräder oder Gartengeräte im Frühling, Weihnachtsdekoration und Lichterketten im Winter.
     
  • Empfangsstation: Genauso wichtig, wie die Repararaturbereiche - hier begrüßt ihr die Gäste, erläutert das Konzept und leitet sie an die passenden Reparaturstationen weiter. Eure Veranstaltungsregeln könnt ihr hier aushängen sowie weitere Informationen platzieren. Die Gäste füllen hier auch die Laufzettel aus. Hier braucht ihr Ehrenamtliche mit gutem Einfühlungsvermögen, aber auch bei Bedarf Durchsetzungsstärke. Bevor die Gäste die Veranstaltung wieder verlassen, sammelt ihr hier auch die Laufzettel wieder ein.

  • Spenden: Platziert eine gut sichtbare und markierte Spendendose bei der Empfangsstation und vergesst nicht, die Gäste beim Abschied auf sie hinzuweisen. Hier findet ihr weitere Informationen zum Thema Spenden auch ohne Vereinsstruktur.

  • Verpflegung: Kaffe und Kuchen oder eine andere Art der Verpflegung gehört genauso zum Reparaturcafé wie Schraubenzieher und Lötkolben. Überlegt, welche Maschinen, Geschirr und Speisen notwendig sind. Um keine Probleme mit Kennzeichnungsvorschriften und Gastronomieauflagen zu bekommen, gebt die Speisen und Getränke am besten kostenfrei gegen eine Spende ab – auch hier die Spendendose nicht vergessen! Wer steuert einen Kuchen oder andere Speisen bei? Wer kümmert sich um Einkauf und Zubereitung, wer um die Bewirtung?

  • Recherchestation: Falls es die Infrastruktur hergibt, könnt ihr einen Rechercheplatz mit Laptop und Internetanschluss einrichten. Dort können Ehrenamtliche oder Gäste online nach Anleitungen oder Ersatzteilen suchen.
     
  • Öffentlichkeitsarbeit & Werbung: Zwei bis drei Wochen vor der Reparaturveranstaltung öffnet ihr die heiße Phase der Öffentlichkeitsarbeit. Versendett die Pressemitteilung auf allen Kanälen (Medien, Interessenten, Social Media, Bekannte,…) und achtet darauf, dass ihr auch Bildmaterial in druckfähiger Auflösung mitschickt. Hängt Plakate auf und legt Flyer im Umkreis um den Veranstaltungsort aus, wo viele Menschen vorbeikommen – Nachbarschaftstreffs, Bibliotheken, Einkaufsmärkte etc. Fragt vorab kurz nach, ob ihr etwas auslegen oder aufhängen dürft. Habt ihr Kooperationspartner, bringt auch diesen einen Teil der Werbematerialien vorbei und bittet sie, diese über ihr Netzwerk zu verbreiten. Aktualisiert gegebenenfalls eure Website und Social Media Kanäle und weist auf die bevorstehende Veranstaltung hin.

Auswertung, Evaluation und Kontinuität

  • Dankeschön: Nachdem alle Werkzeuge wieder verpackt wurden – erst einmal tief durchatmen! Nehmt euch Zeit, die Veranstaltung zu reflektieren. Schickt zeitnah an die Ehrenamtlichen eine Dankes-E-Mail für ihr Engagement – vielleicht liegen schon Fotos vor, die ihr gleich mit versenden könnt.

  • Feedback: Sammelt bei allen Mitwirkenden Rückmeldungen ein – welche Abläufe können optimiert werden, welche Materialien waren überflüssig, was ist zusätzlich nötig? War der Besucheransturm direkt am Beginn der Veranstaltung zu groß – wie kann das entzerrt werden? Überlegt, wie die Informationen die nächsten Veranstaltungen verbessern können.

  • Rückblick: Befüllt die eigene Website sowie Social Media Kanäle mit Eindrücken von der Veranstaltung. Nehmt neue Adressen in euren Verteiler auf und schickt auch an diese einen Hinweis auf den Online-Nachbericht. Auch an die Kooperationspartner kann ein kleiner Hinweis auf die gelungene Veranstaltung samt Fotos geschickt werden.

  • Auswertung der Reparaturen: Nehmt die Laufzettel der Gäste unter die Lupe und zieht Schlüsse für die kommenden Veranstaltungen: Ist eine Anmeldung vorab oder eine Nummernvergabe notwendig? Wurden Gegenstände gebracht, die nicht reparabel waren, da zu zeitaufwändig oder kompliziert? Wie möchtet ihr mit diesen Punkten umgehen? Haltet in einem Protokoll alles fest, was ihr bei den kommenden Veranstaltungen berücksichtigen wollt.

  • Reparaturdaten sammeln: Um den Effekt, den das gemeinsame Reparieren auf die Umwelt hat, zu erfassen, sammelt das Netzwerk Reparatur-Initiativen Informationen zu den durchgeführten Reparaturen (Reparaturanzahl, -erfolg, Gerätekategorie,...). Je mehr Initiativen sich an der Sammlung beteiligen, desto aussagekräftiger und natürlich auch größer wird die Zahl, die die Wirkung des ehrenamtlichen Reparierens hat. Vielleicht gibt es unter den Mitwirkenden jemanden, der sich gerne mit Zahlen und Statistiken beschäftigt - diese Person kann digital schon während der Veranstaltung oder im Nachgang von zu Hause die erfassten Reparaturdaten eingeben. Auf eurer Profilseite wird dann auch eine individuelle Statistik für eure Reparatur-Initiative generiert, wenn ihr euch einloggt und die Daten eintragt. Hier gibt es weitere Informationen zu der Reparaturstatistik und wie ihr beitragen könnt.

  • Spendeneinnahmen: Vermerkt die eingenommenen Spenden und überlegt, was ihr mit der Summe machen möchtet – Bezahlung der Auslagen, Rücklagen für zukünftige Veranstaltungen und Anschaffungen? Ein Dankeschön für die Helfenden? Wie hoch waren die Spenden? Können die entstandenen Kosten gedeckt werden?

  • Weitermachen: Legt die zukünftigen Termine fest und in welchem Rhythmus ihr reparieren möchtet. Bewährt haben sich vier- bis achtwöchige Intervalle, manche Reparatur-Initiativen reparieren auch zwei Mal im Monat, wöchentlich oder einmal im halben Jahr. Der Rhythmus ist abhängig von der Anzahl der Mithelfenden und den örtlichen Gegebenheiten. Berücksichtigt auch die Wünsche und Vorstellungen der anderen Mitwirkenden – beim Reparieren mithelfen soll Spaß machen und keine Pflichtveranstaltung werden. Vielleicht ist es bei häufigen Terminen auch sinnvoll, das Team der Reparierenden zu vergrößern oder Reparatur-Veranstaltungen mit Themenschwerpunkten anzubieten – je nachdem, welche ReparateurInnen wann zur Verfügung stehen können.

 

Zukunft

  • Zusatzangebote rund ums Tauschen, Teilen, Selbermachen: Viele andere nachhaltige Projekte oder Initiativen lassen sich gut mit einer Reparatur-Veranstaltung verknüpfen – vielleicht habt ihr Lust auf Kooperationen mit bestehenden Projekten oder ergänzt eure Veranstaltung selbst um weitere Angebote rund ums Selbermachen, Tauschen und Mitwirken. Lasst euch davon inspirieren, was in der Community der Reparatur-Initiativen über das Reparieren hinaus noch los ist: Manche Initiativen verbinden Kleidertauschpartys mit dem Reparieren, das Repair Café Nackenheim betreibt einen Büchertauschschrank vor Ort für den Austausch von Lesestoff. In Freiburg, wo die lokale Transition Town Initiative ein Reparatur-Café initiiert hat, entstand RepairCarl, ein mobiler Werkstattanhänger – damit Reparieren auch ortsungebunden passieren kann. Wieder andere Reparatur-Initiativen arbeiten mit dem ADFC (Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club) zusammen und helfen gemeinsam bei Radl-Reparaturen. Auch in Gemeinschafts- und Stadtgärten wird repariert und aktuell sind Projekte mit Flüchtlingen in der Entstehung.

  • Reparieren mit Kindern und Jugendlichen: Unter anderem in Wülfrath und München gibt es Schulprojekte und das Repair Café Niederolm repariert sogar im Kindergarten. Weitere Ideen für Reparaturprojekte im Kontext von Bildung und Jugendarbeit findet ihr hier.

  • Kooperationsideen: Weitere Möglichkeiten für Kooperationen sind in der Rubrik Kommunikation gesammelt.

 

 

 



WEBINAR: WIE STARTE ICH EIN REPARATUR-CAFÉ?
 

Die Präsentation des Webinars gibt es zum Download hier.

 

 

 

 

 


ANSPRECHPERSONEN

Allgemeine Beratung durch das Netzwerk Reparatur-Initiativen:
E-Mail: reparieren@anstiftung.de
Tel.: 089 / 74 74 60-18


Eine regionale Kontaktaufnahme macht Sinn, um z.B. in einem Besuch vor Ort Abläufe kennen zu lernen. Die folgenden Reparatur-Aktiven haben sich bereiterklärt, Initiativen in Gründung zu beraten. Sie können mit ihrer Praxiserfahrung konkrete Fragen zur Durchführung von Reparatur-Veranstaltungen beantworten. Bei regionaler Nähe sind auch persönliche Treffen möglich.

 

PLZ 0

Café Kaputt
Lisa Kuhley, T: 0157/81870122, cafekaputt@lebenlernenleipzig.de,www.cafekaputt.de

 

 

PLZ 2

Repair Café Papenburg
Marlen Schmitz, T: 04961/9219324, marlen.schmitz@verein-forum-bethlehem.de
Guntram Dubke, T: 04961/9219325, guntram@dubke.de
Repair Café Papenburg

RepairCafé Schortens
Ina Rosemeyer, T: 04461/891652,  i.rosemeyer@ruz-schortens.de, www.reparatur-initiativen.de/repaircafe-schortens

 

 

PLZ 3

Reparier Café Kassel-West
Wolfgang Ehle, T: 0172/5217912, info@repariercafe-kassel.de, www.repariercafe-kassel.de

 

 

PLZ 4

Repair Café der FASW in Wülfrath
Mathias Wunderlich, mathias.wunderlich@fasw.de, T: 0177/4449242
www.fasw.de

 

 

PLZ 5

Ausbesserungswert Leverkusen e.V.
Elena Daniel, elena_daniel@gmx.net, T: 0179/4551885, www.reparatur-initiativen.de/ausbesserungswert-lev

Repaircafé Ingelheim
Andreas Möritz, repaircafe-ingelheim@web.de, T: 0152/29563319, www.reparatur-initiativen.de/repaircafe-mgh-ingelheim

Repair Café Nackenheim
Henning Borchers, henning@repaircafe-nackenheim.de, T: 06135/951181, T: 0175/9538577, www.repaircafe-nackenheim.de


Arbeitskreis Bonner Repair Cafés
Jürgen Teichmann, juergenteichmann76@gmail.com, T: 0156/78416316, AK Bonner Repair Cafés

 

 

PLZ 6

Repair Café Hanau
Bernd Merte, T: 06181/4299388, repaircafe@hanau-mitte.de, www.repaircafe-hanau.de

Repair-Café Neu-Anspach
Claudia Bröse, T: 01578/8190980, info@freiwilligen-agentur.net, Website

RepairCafé im Gallus, Frankfurt am Main
Daniela Scholl, T: 01522/5849666, daniela.scholl@auszeitagentur.de, www.repaircafefrankfurt.de

 

 

PLZ 7

Reparatur-Café Esslingen
Martin Petzold, info@reparaturcafe-esslingen.de, Website

Repaircafé Böblingen-Sindelfingen
Rainer Scholz, T: 07031/229126, repaircafe@posteo.de, Website

Reparatur-Café Rottweil
Raymund Holzer, T: 0741/40901, T: 0175/5225225, raymund.holzer@t-online.de, Website


Repair-Café Stuttgart-Freiberg

Stefan Baelz, T: 0711/50453990, T: 0173/4541272, Baelz@kabelbw.de 
 

 

PLZ 8

Werkstatt-Café Pfaffenhofen
Manfred Spachinger, T: 08441/5514, manfred.spachinger@googlemail.com, www.werkstattcafe.bn-paf.de
Infomappe des Werkstatt-Cafés Pfaffenhofen, Info "Über uns" des Werkstatt-Cafés

Repair Café Gröbenzell
Ariane Zuber, T: 08142/53576, zuber@abiszreisen.de, www.reparatur-initiativen.de/repair-cafe-groebenzell

 

 

 

 

 

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