Schule & Co

 

An Schulen, in Jugendeinrichtungen und sogar in Kindergärten entstehen mehr und mehr Reparaturprojekte. Auch wenn das Reparieren (noch) nicht in den Lehrplänen verankert ist, leisten sie als Bestandteil einer Bildung für nachhaltige Entwicklung und für die Persönlichkeitsentwicklung einen wichtigen Beitrag. Um weitere Projekte zu inspirieren und zu ermutigen mit dem Reparieren zu starten, dient diese Sammlung an Erfahrungen, Hilfestellungen und Handreichungen rund um das Reparieren mit Kindern und Jugendlichen. Möglich ist vieles - von Reparaturprojekten im Fach Technik/Arbeitslehre/AWT, übers schuleigene Reparatur-Café, Tüftler-AGs, Besuche bei Reparatur-Initiativen bis hin zur Schülerreparaturwerkstatt.

 

Das Netzwerk Reparatur-Initiativen unterstützt gerne mit Beratung und Vernetzung. Wir sind erreichbar unter reparieren@anstiftung de bzw. T: 089/74746018.

 

 

Warum Reparieren an Schulen, mit Kindern und Jugendlichen so wichtig ist

  • Reparieren wird gemeinsam als Selbstverständlichkeit erlebt – statt wegwerfen und neukaufen.
  • Es stärkt das Bewusstsein für Ressourcenschutz.
  • Reparieren vermittelt praktisches, alltagsnahes Wissen.
  • Kinder und Jugendliche können ihre handwerklichen Fähigkeiten entdecken, fördern und mit Gender-Grenzen brechen.
  • Reparieren weckt die Lust am Selbermachen und...
  • ...lässt Selbstwirksamkeit erfahren.
  • Es fördert das Verständnis für Funktionsweisen von Geräten und kann Interesse für technische Berufe und Handwerk wecken.
  • Austausch und Verständnis zwischen Generationen wird gefördert.

 


Vorteile von Reparatur-Projekten an und mit Schulen

  • Passende Räume, Werkzeuge und helfende Hände sind vor Ort vorhanden bzw. können in Lehrer-, Eltern- und Schülerschaft gefunden werden.
  • Soziales Engagement kann schon während der Schulzeit ermöglicht und gefördert werden, wenn gemeinsam ein Reparatur-Café organisiert wird.
  • Reparatur kann auf unterschiedlichen Ebenen im Unterricht stattfinden und in vielen Fächern thematisiert werden: Technik/Arbeitslehre/AWT, Geografie (fossile Ressourcen/Entstehung/Verteilung), Geschichte (technische Erfindungen und Entwicklungen, Kolonialismus, Wirtschaft, Globalisierung), Physik (technische Zusammenhänge, Funktionsweisen von Alltagsgeräten), Kunst (Upcycling/Schrottkunst)

 

 

Leitfäden und Materialien

  • Fundierte und praxiserprobte Informationen für ein Repair-Café mit Kindern im Grundschul- und Unterstufenalter gibt das RepairKids-Manual, das der Hand und Werk e.V. aus Hamburg unter  Creative-Commons-Lizenz veröffentlicht hat. Gemeinsam mit dem hamburgischen Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung wurde das Konzept auch für die Verwendung im Unterricht für die Jahrgangsstufen 4/5/6 aufbereitet und um Unterrichtsmaterialien  zur Vor- und Nachbereitungergänzt.
    > RepairKids-Manual zum Download
    > Website Hand&Werk-Verein
     
  • Die Reparatur als Bildungsaufgabe zurück in die Schule bringen – das ist das Ziel des von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt geförderten Forschungsprojekts RETIBNE, kurz für: „Reparaturwissen und -können als Element einer technischen und informatischen Bildung für nachhaltige Entwicklung“. Von 2016-2019 entwickelten MitarbeiterInnen der Arbeitsgruppe Technische Bildung der Universität Oldenburg Unterrichtsmaterialien und -methoden, die sich im Kern mit der Reparatur und Nutzungsdauerverlängerung befassen. Unterstützt werden sie dabei von acht Universitäten und vielen Kooperationsschulen, die zum Teil auch Reparatur-Cafés veranstalten. Indem Reparatur im Unterricht stattfindet, sollen SchülerInnen nicht nur Fehleranalyse und –behebung lernen, sondern auch ein tieferes Verständnis entwickeln für Herstellung, Nutzung und Entsorgung von Konsumgütern und damit einhergehender Probleme.
    > Informationen zum RETIBNE-Projekt auf unserem Blog
    > www.retibne.de
    > Unterrichtsmaterialien
     
  • Online-Publikation "Reparaturbildung gestalten. Erfahrungsberichte & Anregungen für Lehrende": Eine Handreichung für Lehrkräfte und pädagogische Fachkräfte mit Anregungen, um das Thema Reparieren didaktisch in ihre Schule zu integrieren. Der erste Teil befasst sich mit der Bedeutung des Reparierens von Alltagsgegenständen für den Bildungskontext. Im zweiten Teil geht es um die praktische Gestaltung von Reparaturlernangeboten an Schulen. Auch für eine Schule ohne Werkstattraum, auch für eine Lehrkraft ohne spezielle Reparaturkenntnisse ist die Möglichkeit gegeben, das Thema Reparieren in die Schule zu bringen, sei es im Regelunterricht, in der AG oder am Wandertag.
    > zum kostenfreien Download
     
  • Reparaturprojekte an Berliner Schulen unterstützt die Stiftung Pfefferwerk im Rahmen des Programms „selbeR. machen“, wenn diese Projekte Berliner Jugendlichen Möglichkeiten zum Ausprobieren handwerklich-kreativer Tätigkeiten und das Erlernen praktischer Fertigkeiten eröffnen. In der ersten Runde erhielten zehn Schulen eine Förderung.
    > Website der Stiftung Pfefferwerk
    >
    Infos zum Förderprogramm auf unserem Blog
     
  • Reparieren macht Schule. Die Schüler-Reparaturwerkstatt an der Rudolf-Steiner-Schule München-Schwabing - Praxisleitfaden
    Was will und soll Schule leisten? Von dieser Frage ausgehend begann Physiklehrer Walter Kraus 2016 seine Vision einer schuleigenen Reparaturwerkstatt an der Rudolf-Steiner-Schule in München Schwabing in die Tat umzusetzen. SchülerInnen unterschiedlicher Jahrgangsstufen reparieren hier gemeinsam defekte Alltagsgegenstände, die aus den Familien der SchülerInnen, aber auch von externen KundInnen stammen. Begleitet werden die Reparaturen von ehrenatmlichen Reparaturhelfer*in*innen, die unterstüzen, wenn die SchülerInnen Rat brauchen. Die Schüler sind hier nicht nur beim Reparieren, sondern auch bei der Organisation von Anfang an in alle Schritte mit eingebunden und werden ermutigt, das Projekt nach eigenen Ideen und Vorstellungen (mit)zugestalten.
    > Download Praxisleitfaden.
     
  • Reparatur-AG an Schulen in Kooperation mit lokalen Technik- und Handwerksbetrieben von Let's MINT e.V.
    Bei den Let's MINT-Reparierwerkstätten reparieren SchülerInnen im Rahmen einer schulinternen AG gemeinsam mit Technik-Profis aus den örtlichen Unternehmen defekte Alltagsgegenstände aus dem Schulumfeld, aber auch von Menschen aus der Nachbarschaft bzw. Kommune.
    > Download Handbuch
     
  • Let's Fix It - Unterrichtsmodule aus dem österreichischen RepaNet
    Die Module richten sich an Schüler*innen der Altersstufe 10-14 Jahre und behandeln Elektrogeräte, Textilien und Fahrräder. Sie können unabhängig voneinander genutzt werden und in unterschiedlichen Fächern eingebunden werden.
    > Download Let's Fix It Unterrichtsmodule
     
  • Ein Handbuch zum Thema „Sicher Experimentieren mit elektrischem Strom an Schulen“ kann bei der DGUV kostenfrei heruntergeladen werden.
    > Handbuch als PDF

  • Repair-Café trifft KiTa: Im Rahmen des Runden Tisch Reparatur Rheinland-Pfalz entwickelte Jürgen Klute vom Repair Café VG Nieder-Olm eine Handreichung für Reparaturcafé-Besuche in der Kindertagesstätte. Der Leitfaden vermittelt Besonderheiten, die beim Reparieren mit Kindern im Vorschulalter zu berücksichtigen sind.
    > Leitfaden als PDF

  • Die über den Verbund Offener Werkstätten e.V. abschließbare Haftpflichtversicherung für Reparatur-Initiativen kann auch für Projekte an und mit Schulen genutzt werden. Betreibt die Schule das Repair-Café und ist über eine eigene Mitgliedschaft im VOW mitversichert, dann wird im Schadensfall der Schadenshergang geprüft. Zunächst ist hier die Schulhaftpflichtversicherung zuständig. Lehnt die Schulhaftpflichtversicherung ab, da der Schaden ursächlich mit dem Repair-Café zusammenhängt, dann ist der Schaden ein Fall für die Verbandshaftpflicht des VOW (Subsidiär-Deckung).
     
  • Restart @ School: Programm aus Großbritannien des Restart Projects (auf Englisch)
     
  • Bildungsinhalte, Unterrichtsmaterialien und -bausteine rund um Ressourcenschonung und -effizienz bei BilRess.

 

 

Beispiele für unterschiedliche Reparaturprojekte mit Kindern und Jugendlichen bzw. an Schulen - hier klicken.